Ort: 1,5 km vom Zentrum von Nida
Nachdem man die Parnidis-Düne auf der Südseite der Siedlung Nida erklommen hat, gelangt man zum Lebensraum der weißen Dünen. Dies ist der einzige Ort im Nationalpark der Kurischen Nehrung, an dem bis heute eine Kette von Wanderdünen erhalten geblieben ist. Von der Parnidis-Düne im Süden öffnet sich der Ausblick auf die Wanderdünen des Naturschutzgebiets Grobštas, und bei guter Sicht kann man auch die Sanddünen in der Russischen Föderation sehen. Die Wissenschaftler haben herausgefunden, dass sich diese Dünen aufgrund des vorherrschenden Westwindes um 0,5 bis 10 m pro Jahr in Richtung Osten bewegen.
Der Sand ist ein leichtes und lockeres Gestein, das vom Wind über weite Strecken getragen wird. Die Dünen bewegen sich, indem die Sandkörner an der Luvseite hangaufwärts geblasen werden und am Dünenkamm fällt der Sand über die Kante der Leeseite nach unten. Der vom Wind getriebene Sand auf der Nehrung bewegt sich und bildet die winzigen Sandwellen – Sandfurchen, bis er auf eine Pflanze trifft. In den vom Menschen unberührten Schluchten ähnelt die Oberfläche der Dünen dem Meeresboden.
Diese Wanderdünen werden auch weiße Dünen genannt. Für den hellen Farbton des Nehrungssandes sorgt Quarz, der hier zwischen 85 und 99 Prozent ausmacht.
Die Sandflächen sind mit den großen Süßgräsern bewachsen. Das sind gewöhnlicher Strandhafer, Strandroggen, Sand-Reitgras. Durch ihre kräftigen Rhizome sind sie an das Wachstum im sandigen Küstenboden angepasst, gleichzeitig halten sie den vom Wind getriebenen Sand fest. In ihren Blättern verfängt sich der Wind, indem er auf die Blätter trifft, wird gebrochen und gebremst. In dem Schutz, den diese starken Süßgräser schaffen, können auch filigrane Pflanzen gedeihen – doldiges Habichtskraut, gelber Stachelbart, Baltischer Leinkraut und Strand-Platterbse.
Um den äußerst sensiblen und gefährdeten Lebensraum der Weißen Dünen zu schützen, wird der Urlauberstrom reguliert und bestimmte Zonen werden abgetrennt. Sie zu betreten, ist es strengstens verboten. Wir erinnern Sie daran, dass der Auf- und Abstieg an den Osthängen der Parnidis-Düne nicht gestattet ist.